Swinging Voices rocken die Kirche in Guntersblum
Von Bina Stutz
Allgemeine Zeitung vom 14.06.2017
GUNTERSBLUM - Oldies neu entdeckt und voller Schwung präsentiert: Zum Tag der Musik in der evangelischen Kirche Guntersblum lassen die „Swinging Voices“ das Gotteshaus brodeln. Der vielstimmige, gemischte Chor mit über 50 Aktiven, unter der mitreißenden Leitung von Elisabeth Brändle, füllt den Altarraum, der zur Bühne wird. „Unser Wunsch für den heutigen Abend mit unserem Sommerkonzert ist, Ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern mit altbekannten Songs und Melodien, die bei Ihnen schöne Erinnerungen wecken“, sagt Brändle zur Begrüßung.
Und das gelingt – wie bereits am Vorabend in Mommenheim – prächtig. Klatschen und Mitschunkeln ist ausdrücklich erwünscht. Die Besucher in der sehr gut besuchten Kirche machen davon eifrig Gebrauch. So mancher erweist sich ausgesprochen textsicher und verstärkt den Gesang von den hinteren Bänken. Besser kann die Stimmung nicht sein und die Erwartungen werden aufs Schönste erfüllt.
Der Bogen der Oldies führt zurück zu „Que sera sera“, dem Filmsong, gesungen von Doris Day, der 1957 einen Oscar bekam. Petra Monnard erläutert in ihrer Moderation geschickt und kurzweilig Hintergründe, Entstehungsgeschichten oder überträgt die Songinhalte der englischsprachigen Lieder ins Deutsche.
Stefan Büchner macht mit „Let It Be“ von den Beatles den Eisbrecher. Die Kirche tobt bei „Walking“ und den anderen Klängen aus der Vergangenheit. Dazu hotten die Jungen in den Kirchenbänken. Passend zu „Lollipop“ (plopp!) werden Lutscher nicht nur an Kinder verteilt. Beim Ray- Charles-Song „Hit The Road, Jack“ schwingt der Chor bedrohlich mit Nudelhölzern. Sing- und Spielfreude pur!
Die Solisten setzen immer wieder Akzente, die mit Sonderapplaus belohnt werden. Sabine Mathes: „Barbra Ann“ – da rockt die Post ab! Und „Für mich soll’s rote Rosen regnen.“ Henrik Bellhäuser: „Twist and Shout“ und „Ich war noch niemals in New York“ – mit Refrainunterstützung aus dem ganzen Kirchenschiff. Wolfgang Reich: „What a Wonderful Day“ sowie Stefan Büchner/Ute Schowalter und Wolfgang/Erika Reich mit „Something Stupid“ im Doppel-Duett. Elisabeth Brändle will – wie Trude Herr – keine Schokolade, sondern einen Mann, der küssen kann.
Ob man nun rote Lippen küssen soll oder Bel Ami – Glück bei den Frau’n hat, die Musiker Konstantin Kappel (Percussion), Markus Hertwig (Keyboard), Fabian Knab (Bass) und Markus Brändle (Akkordeon) sind nah dran und geben dem Gesang Halt und Richtung. Elisabeth Brändle ruft strahlend: „Wir sind so froh, euch zu haben!“
Bei „Oh Happy Day“ werden alle Register gezogen
Ein verblüffendes Highlight und Hörerlebnis setzt die Chorfassung von Udo Jürgens’ „Ehrenwertes Haus“ mit Markus Brändle als „Frontman“. Bei der Zugabe, „Oh Happy Day“, dem Lieblingssong des Chors, wie zu erfahren ist, zieht Sabine Mathes noch einmal ganz präsent alle Register.
Der Chor, der seit 2008 als eigenständiger Verein seinen Sitz in Guntersblum hat, erlebt hier kein Heimspiel. Geprobt wird zwar wöchentlich im Gemeindesaal der evangelischen Kirche, aber die Sänger und Sängerinnen kommen aus dem Landkreis Alzey-Worms und Mainz-Bingen.
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