Sternkind-Impressionen

 

 

 

Allgemeine Zeitung vom 12.12.2018

„Swinging Voices“ gestalten Weihnachtskonzert in Guntersblum

Mit bewegender Musik und einer Geschichte von Hermann Löns gestaltete der Chor unter der Leitung von Elisabeth Brändle ein bewegendes Konzert in der evangelischen Kirche.

 
 
GUNTERSBLUM - Wie wohl „Der allererste Weihnachtsbaum“ entstanden ist? Der Heidedichter Hermann Löns (1866-1914) hat die Geschichte geschrieben, die Petra Monnard beim Weihnachtskonzert der „Swinging Voices“ rezitiert. Häppchenweise. Der Chor erfüllt zwischen den Passagen mit deutschen und internationalen Weihnachtsliedern stimmungsvoll, fröhlich, andächtig und auch feierlich die proppenvolle evangelische Kirche. Eine besonders gelungene Idee: Das Publikum bleibt gespannt, wie es weitergeht im Text und hat großes Vergnügen an den vorweihnachtlichen Klängen, die, mit Markus Hertwig am Klavier, Nachdenkliches und Beschwingtes bescheren.
Nach und nach wird ein Baum geschmückt
Auf „Stern-Kind“, auch Überschrift des Konzerts, swingt „Winter Wonderland“. Elisabeth Brändle, Gesamtleitung, hat zahlreiche Stücke in Arrangements von Carsten Gerlitz oder Paul Hamburger ausgewählt, was bei aller Unterschiedlichkeit eine durchgängig harmonische Handschrift aufweist. Seit 2007 leitet sie den Chor der Rheinhessen, der seinen Sitz in Guntersblum hat. Die 50 Sängerinnen und Sänger sind in den Kreisen Alzey-Worms und Mainz-Bingen beheimatet. Beim Kanon „Wald und Feld“ darf das Publikum mit tiefem „Dong-Dong“ die Glocken geben, während sich der Chor vielstimmige im Kirchenschiff verteilt und den Gesang geradezu plastisch hören lässt. Das „Ave Maria“ kommt wie Stimmmalerei, wie Klanggewebe rüber. Beim Spiritual „Mary’s Boy Child“ glänzen als Solisten Uta Schowalter, Annerose Neumann, Martin Knab und Hendrik Bellhäuser mit je einer Strophe, bevor sie sich wieder einreihen und zu einem Teil des Gesamtklangkörpers verschmelzen.
 
Je weiter sich die Geschichte entwickelt, schmücken entsprechend die Sängerinnen und Sänger einen Tannenbaum am Altar zum Weihnachtsbaum und krönen mit jubilieren in „A Joyous Song“ und „Alleluja“ in „Freu Dich, Erd und Sternenzelt“ bis die Stimmen wieder swingen zum Spiritual „It’s A Birthday“. Die Chorleiterin greift zum Mikro und singt mit Stephan Betocchi „Baby, It’s Cold Outside“, dass es in der Kirche nur so knistert und die begeisterten Zuhörer zu „Juhu“-Rufen hinreißt. Dem folgt mit „This Child“ noch einmal Betocchis soulige Solostimme, und es wird feierlich. Bei „We Are The World“ glänzen wieder zahlreiche Einzelstimmen, die zum Ganzen führen, und es werden Lichter geschwenkt. Dem Beifall und den anerkennende Pfiffen folgt dann ein gemeinsam gesungenes „Alle Jahre wieder“.
Ausklang mit Brezel und Glühwein
„When You Believe“ versichern sich Christina Berz und Stefan Büchner, der Chor schwillt an und verebbt wieder vor den Solisten. Mit „Jingle Bells“ geht das Programm schwungvoll zu Ende. Langanhaltender Applaus und Rufe nach Zugabe finden Gehör: Noch einmal rockt Betocchi die Kirche, und mit „Halleluja“ empfängt der Chor die Besucher im Anschluss vor der Kirche zum Ausklang bei Brezel, Glühwein und Gesprächen.

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